Nietzsches Philosophie des Geistes

20. Nietzsche-Werkstatt-Schulpforta, 11.-14. 09 2012,

Leitung: Marco Brusotti (Lecce/Berlin)
Helmut Heit (Berlin)

Die lange andauernde Konjunktur der Philosophy of Mind hängt wesentlich mit Fortschritten und Perspektiven der Kognitions- und Neurowissenschaften zusammen. Zugleich waren viele zentrale philosophische Probleme schon Gegenstand etwa des Materialismus und des Ignorabimus-Streits im 19. Jahrhundert. Nietzsche hat sich mit einschlägigen Fragenkomplexen, etwa mit denjenigen, die mit Begriffen wie Bewusstsein, Wahrnehmung und Willensfreiheit verbunden sind, intensiv auseinandergesetzt. Das Leib-Seele-Problem, der ‘ontologische Status des Mentalen’, lag ebenso im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit wie der Problemzusammenhang, der heute unter dem Schwerpunkt ‘Verkörperung'(Embodiment) zur Debatte steht. Nietzsche hat kritisch und differenziert über Möglichkeiten und Grenzen von Psychologie, Physiologie und Naturwissenschaften reflektiert. In der heutigen Nietzsche-Forschung werden folgende Fragen kontrovers diskutiert: Wie radikal sind auch in dieser Hinsicht seine Kritik der philosophischen Tradition und seine Wissenschaftskritik? Wie ist das Verhältnis seiner Philosophie zur Phänomenologie? Wie steht er zum Naturalismus in seinen klassischen und zeitgenössischen Varianten? Ist er ein, wenn auch unkonventioneller, Vertreter reduktionistischer, szientistischer Tendenzen oder nicht vielmehr deren Gegner bzw. ein Gegengewicht zu ihnen? Erwünscht sind Beiträge, die Nietzsches Reflexionen in ihrem historischen Kontext situieren und theoretisch aufarbeiten.

Bewerbungen mit Abstract und CV bis 30. Juni 2012.

Friedrich-Nietzsche-Stiftung und
Nietzsche-Gesellschaft e.V.
Jakobsmauer 12, D-06618 Naumburg/S.
Tel.: +49 (0) 3445/ 26 11 33
Fax: +49 (0) 3445/ 26 11 58
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