„…wir sind ohne Bildung“ – Nietzsches wiederkehrende Überlegungen über ErziehungWissenschaftliche Leitung: Fabien Jegoudez (Paris), Paolo Scolari (Mailand)Fachtagung im Nietzsche-Dokumentationszentrum (Naumburg an der Saale)
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In der zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung schreibt Nietzsche: „wir sind ohne Bildung, noch mehr, wir sind zum Leben, zum richtigen und einfachen Sehen und Hören, zum glücklichen Ergreifen des Nächsten und Natürlichen verdorben und haben bis jetzt noch nicht einmal das Fundament einer Cultur, weil wir selbst davon nicht überzeugt sind, ein wahrhaftiges Leben in uns zu haben.“ (UB II, § 10) Diese Feststellung eines Mangels, schlimmer noch der Abwesenheit der Bildung ist ein wiederkehrendes Motiv in Nietzsches Werk. In dieser Hinsicht gibt es keinen Wendepunkt im Denken Nietzsches, sondern eine Vertiefung des gleichen Problems. Diese langanhaltende Kritik der Bildung – Nietzsche schreibt, 17 Jahre lang seine Meinung über „den entgeistigenden Einfluss unsres jetzigen Wissenschafts-Betriebs“ nicht geändert zu haben – hat eine positive Kehrseite: der Versuch sich einer höheren Bildung zu nähern. Aber worin besteht diese höhere Bildung, die Nietzsche anstrebt? Was sind die verschiedenen Schichten dieser komplexen Thematik und was sind die Folgen, die diese ständig erneuerte Frage hervorbringen kann? In welcher Weise könnte die kritische Überlegung zu einer Erneuerung der Bildung und Erziehung beitragen? Jenen Fragestellungen wird sich diese Tagung widmen.
Abstract (max. 300 Wörter) bis 31. 05. 2024 an info@nietzsche-gesellschaft.de
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